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*[[25. Juli]] - Die Reichstagsabgeordnete [[Louise Schroeder]] war zu einer Kundgebung der Eisernen Front in [[Ortsverein Friedrichskoog|Friedrichskoog]] eingeladen. Die Veranstaltung wurde von angereisten Nazis gesprengt. Das Auto in dem [[Louise Schroeder]] abreiste bewarfen die Nazis mit Steinen und schossen darauf. Im Anschluss ermordeten die Nazi den 17-jährigen Fischer [[Hermann Jäger]].<ref>[https://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW49351&page=0 Vorwärts vom 26.07.1932], Nummer: 348, Jahrgang: 49</ref>
*[[25. Juli]] - Die Reichstagsabgeordnete [[Louise Schroeder]] war zu einer Kundgebung der Eisernen Front in [[Ortsverein Friedrichskoog|Friedrichskoog]] eingeladen. Die Veranstaltung wurde von angereisten Nazis gesprengt. Das Auto in dem [[Louise Schroeder]] abreiste bewarfen die Nazis mit Steinen und schossen darauf. Im Anschluss ermordeten die Nazi den 17-jährigen Fischer [[Hermann Jäger]].<ref>[https://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW49351&page=0 Vorwärts vom 26.07.1932], Nummer: 348, Jahrgang: 49</ref>
*[[27. Juli]] - Der österreichische General und Politiker [[Theodor Körner]] spricht in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] über die Gefahren des Nationalsozialismus.
*[[27. Juli]] - Der österreichische General und Politiker [[Theodor Körner]] spricht in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] über die Gefahren des Nationalsozialismus.
*[[31. Juli]] - [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl]]; die SPD steht mit 21,6% an zweiter Stelle, die NSDAP erreicht mit 37,4% ihr höchstes Ergebnis in einer freien Wahl. Die Nazis hatten angekündigt eine Diktatur "herbeibomben" zu wollen, wenn die NSDAP keine absolute Mehrheit bekäme. In der Nacht zum [[1. August]] verübten sie in [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]], Glüsing, [[Ortsverein Lunden-Lehe-Krempel|Lunden]], [[Ortsverein Krempe|Krempe]], [[Ortsverein Marne|Marne]], [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberg]], [[Ortsverein Uetersen|Uetersen]], [[Ortsverein Barmstedt|Barmstedt]], [[Ortsverein Altona|Altona]] und [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]] Sprengstoffanschläge auf Einrichtungen und Häuser von SPD und [[KPD]].<ref>Schwarz, Rolf: ''Die SS "schenkt" Rendsburg einen "Bombenkrug"'', In: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf: ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte, Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreis Rendsburg und Eckernförde'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984)</ref>
*[[31. Juli]] - [[Reichstagswahl Juli 1932|Reichstagswahl]]; die SPD steht mit 21,6% an zweiter Stelle, die NSDAP erreicht mit 37,4% ihr höchstes Ergebnis in einer freien Wahl. In der Nacht zum [[1. August]] verüben Nazis zahlreiche Sprengstoff-Attentate auf Einrichtungen von SPD und [[KPD]].


==August==
==August==

Version vom 5. Dezember 2022, 09:54 Uhr


Bei der Neuwahl des Reichspräsidenten setzt sich Amtsinhaber von Hindenburg erst in der Stichwahl gegen Hitler durch - mit den Stimmen der SPD, deren Führung keinen anderen Weg sieht, Hitler vom höchsten Staatsamt fernzuhalten. Ihr Argument ist, dass Hindenburg nicht, wie befürchtet, in seiner ersten Amtszeit verfassungswidrig gehandelt habe. Er hatte allerdings auch nichts getan, um die Republik zu stärken.

Parteivorsitzende sind Arthur Crispien, Hans Vogel und Otto Wels, Distriktsvorsitzender in Schleswig-Holstein ist Willy Verdieck.

Tage nach der Wahl verbietet Reichskanzler Brüning die Nazi-Formationen SA und SS. Zwei Monate später hebt Brünings Nachfolger von Papen das Verbot auf und schafft auch dadurch die Lage für den "Preußenputsch", die Absetzung der preußischen Regierung unter Otto Braun (SPD). Durch eine Notverordnung des Reichspräsidenten übernimmt Papen selbst die Regierung in Preußen und schwächt die föderale Struktur des Deutschen Reiches.

Die Reichstagswahl im Juli ergibt keine klare Regierungskoalition; die NSdAP wird mit 37,3% zum ersten Mal stärkste Fraktion im Reichstag. Im linken Lager verschieben sich die Kräfte von der SPD (21,6%) hin zur KPD (14,3%). Auch nach der Wahl im November lässt sich keine parlamentarische Regierung bilden. Die NSdAP verliert mehr als 4%, hat aber zusammen mit der KPD (16,9%) eine rechnerische Mehrheit; die SPD kommt auf 20,4%.

Im Dezember wird das Kabinett von Papen durch das Kabinett von Schleicher abgelöst.

Der Demokrat Franklin D. Roosevelt wird zum 32. Präsidenten der USA gewählt.

Januar

Symbol der Eisernen Front

Februar

März

April

  • 3. April - In Rendsburg findet der Bezirksparteitag für den Bezirk Schleswig-Holstein und die Provinz Lübeck statt. Vermutlich dort wird der neue Bezirksvorstand gewählt, der letzte vor dem Parteienverbot der Nazis.
  • 24. April - Landtagswahl 1932. Das Ergebnis enttäuschte und weckte Befürchtungen.

Mai

  • 3. Mai - Karl-Heinz Luckhardt kommt in Bochum zur Welt.
  • 29. Mai - Wahl zum Oldenburgischen Landtag und damit im Landesteil Lübeck. Die Nazis erreichen zum erstenmal in einem Land des Deutschen Reiches die absolute Mehrheit. Die SPD verliert zwei Sitze und liegt erstmals in der Weimarer Republik unter 20 %: 18,75 %. Karl Fick wird wieder in den Landtag gewählt.

Juni

Juli

August

September

Oktober

November

Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl

Dezember

Nicht datiert

Einzelnachweise