1. Wahlperiode 1947-1950: Unterschied zwischen den Versionen
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[[Holger Martens]] beschreibt die Zusammensetzung der Fraktion:<blockquote>"Unter den sozialdemokratischen Mitgliedern des Landtags befanden sich Bezirksvorstandsmitglieder, Bezirkssekretäre, Kreissekretäre, Kreisvereinsvorsitzende, Gewerkschaftssekretäre, Landräte und Bürgermeister. Knapp die Hälfte der Sozialdemokraten hatte bereits einem der beiden ernannten Landtage angehört. Von den 43 SPD-Abgeordneten waren 33 schon zur Zeit der Weimarer Republik Parteimitglieder gewesen. [[Luise Klinsmann]], [[Joachim von der Lieth]], [[Heinz Adler]] und wahrscheinlich auch [[Frieda Döbel]] hatten vor [[1933]] keiner Partei angehört. [[Hugo Voß]] und [[Paul Lohmann]], beide aus [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]], hatten die SPD in der Weimarer Zeit verlassen und sich der [[Sozialistische Arbeiterpartei ( | [[Holger Martens]] beschreibt die Zusammensetzung der Fraktion:<blockquote>"Unter den sozialdemokratischen Mitgliedern des Landtags befanden sich Bezirksvorstandsmitglieder, Bezirkssekretäre, Kreissekretäre, Kreisvereinsvorsitzende, Gewerkschaftssekretäre, Landräte und Bürgermeister. Knapp die Hälfte der Sozialdemokraten hatte bereits einem der beiden ernannten Landtage angehört. Von den 43 SPD-Abgeordneten waren 33 schon zur Zeit der Weimarer Republik Parteimitglieder gewesen. [[Luise Klinsmann]], [[Joachim von der Lieth]], [[Heinz Adler]] und wahrscheinlich auch [[Frieda Döbel]] hatten vor [[1933]] keiner Partei angehört. [[Hugo Voß]] und [[Paul Lohmann]], beide aus [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]], hatten die SPD in der Weimarer Zeit verlassen und sich der [[Sozialistische Arbeiterpartei (1931)|SAP]] angeschlossen. [[Paul Lohmann]] war schließlich der [[KPD]] beigetreten, der auch [[Wilhelm Siegel]] vorübergehend angehört hatte. [[Wilhelm Gülich]] war ebenfalls nur zu Beginn der Weimarer Republik Mitglied der DNVP gewesen. [[Hubert Hundt]], vor [[1933]] Mitglied des Zentrums und nach dem Krieg am Aufbau der CDU im [[Kreisverband Pinneberg|Kreis Pinneberg]] beteiligt, konnte [[1946]] von [[Erich Arp]] für die SPD gewonnen werden. [[Gerhard Tackmann]] hatte vor der NS-Diktatur der Deutschen Demokratischen Partei angehört. Bei den meisten SPD-Abgeordneten handelte es sich um Personen, die in Schleswig-Holstein geboren worden waren oder hier schon vor [[1933]] ihren Lebensmittelpunkt hatten und somit als einheimisch gelten können. Während des Krieges waren [[Erich Arp]] und [[Wilhelm Käber]] sowie aus dem benachbarten Hamburg [[Wilhelm Esser]], [[Otto Gramcko]] und [[Bernhard Ahrens]] ins Land gekommen. [[Gerhard Tackmann]] bezeichnete sich als Flüchtling aus Berlin. Sechs weitere SPD-Abgeordnete hatten am Ende der Weimarer Zeit in den deutschen Ostgebieten gelebt. Bei [[Hermann Lüdemann]] und [[Anni Krahnstöver]] handelte es sich allerdings um gebürtige Schleswig-Holsteiner. Insbesondere [[Anni Krahnstöver]] war mit den jetzt führenden Kieler Sozialdemokraten aus der [[SAJ]]-Zeit bestens bekannt. [[Heinz Adler]] stammte aus Breslau. Hier hatte auch der ehemalige Reichstagsabgeordnete [[Kurt Pohle]] gelebt. [[Hubert Hundt]] kam aus Königsberg und [[Max Grothe]] aus Stettin. Mit sieben Abgeordneten - von denen fünf direkt gewählt worden waren - aus dem Kreis der Flüchtlinge und Vertriebenen war die SPD die Partei mit dem höchsten Flüchtlingsanteil. Insgesamt zählten 10 Mitglieder des Landtags zu den Flüchtlingsvertretern, drei stellte die CDU. Mit [[Frieda Döbel]], [[Luise Klinsmann]], [[Anni Krahnstöver]] und [[Elly Linden]] gehörten dem ersten Landtag vier Sozialdemokratinnen an. Das Durchschnittsalter der [[1947]] gewählten sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten betrug 48,2 Jahre. [[Heinz Adler]] war mit 34 Jahren der jüngste und [[Hermann Lüdemann]] mit 66 der älteste Abgeordnte. Von den insgesamt 43 SPD-Abgeordneten waren 29 jünger als 51 Jahre."<ref>{{Martens-45-59}}, S. 228 f.</ref></blockquote> | ||
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Version vom 19. Januar 2021, 16:54 Uhr
In der 1. Wahlperiode nach der Landtagswahl 1947 konnte die SPD aufgrund der absoluten Mehrheit im Parlament eine Alleinregierung bilden. Ministerpräsident war Hermann Lüdemann, ab 29. August 1949 Bruno Diekmann.
Eins der Hauptanliegen der neuen Landesregierung und Landtagsfraktion war eine zeitgemäße Bildungspolitik.
Zu ihrem Vorsitzenden wählte die Fraktion Wilhelm Kuklinski.
Fraktionsmitglieder
Holger Martens beschreibt die Zusammensetzung der Fraktion:
"Unter den sozialdemokratischen Mitgliedern des Landtags befanden sich Bezirksvorstandsmitglieder, Bezirkssekretäre, Kreissekretäre, Kreisvereinsvorsitzende, Gewerkschaftssekretäre, Landräte und Bürgermeister. Knapp die Hälfte der Sozialdemokraten hatte bereits einem der beiden ernannten Landtage angehört. Von den 43 SPD-Abgeordneten waren 33 schon zur Zeit der Weimarer Republik Parteimitglieder gewesen. Luise Klinsmann, Joachim von der Lieth, Heinz Adler und wahrscheinlich auch Frieda Döbel hatten vor 1933 keiner Partei angehört. Hugo Voß und Paul Lohmann, beide aus Neumünster, hatten die SPD in der Weimarer Zeit verlassen und sich der SAP angeschlossen. Paul Lohmann war schließlich der KPD beigetreten, der auch Wilhelm Siegel vorübergehend angehört hatte. Wilhelm Gülich war ebenfalls nur zu Beginn der Weimarer Republik Mitglied der DNVP gewesen. Hubert Hundt, vor 1933 Mitglied des Zentrums und nach dem Krieg am Aufbau der CDU im Kreis Pinneberg beteiligt, konnte 1946 von Erich Arp für die SPD gewonnen werden. Gerhard Tackmann hatte vor der NS-Diktatur der Deutschen Demokratischen Partei angehört. Bei den meisten SPD-Abgeordneten handelte es sich um Personen, die in Schleswig-Holstein geboren worden waren oder hier schon vor 1933 ihren Lebensmittelpunkt hatten und somit als einheimisch gelten können. Während des Krieges waren Erich Arp und Wilhelm Käber sowie aus dem benachbarten Hamburg Wilhelm Esser, Otto Gramcko und Bernhard Ahrens ins Land gekommen. Gerhard Tackmann bezeichnete sich als Flüchtling aus Berlin. Sechs weitere SPD-Abgeordnete hatten am Ende der Weimarer Zeit in den deutschen Ostgebieten gelebt. Bei Hermann Lüdemann und Anni Krahnstöver handelte es sich allerdings um gebürtige Schleswig-Holsteiner. Insbesondere Anni Krahnstöver war mit den jetzt führenden Kieler Sozialdemokraten aus der SAJ-Zeit bestens bekannt. Heinz Adler stammte aus Breslau. Hier hatte auch der ehemalige Reichstagsabgeordnete Kurt Pohle gelebt. Hubert Hundt kam aus Königsberg und Max Grothe aus Stettin. Mit sieben Abgeordneten - von denen fünf direkt gewählt worden waren - aus dem Kreis der Flüchtlinge und Vertriebenen war die SPD die Partei mit dem höchsten Flüchtlingsanteil. Insgesamt zählten 10 Mitglieder des Landtags zu den Flüchtlingsvertretern, drei stellte die CDU. Mit Frieda Döbel, Luise Klinsmann, Anni Krahnstöver und Elly Linden gehörten dem ersten Landtag vier Sozialdemokratinnen an. Das Durchschnittsalter der 1947 gewählten sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten betrug 48,2 Jahre. Heinz Adler war mit 34 Jahren der jüngste und Hermann Lüdemann mit 66 der älteste Abgeordnte. Von den insgesamt 43 SPD-Abgeordneten waren 29 jünger als 51 Jahre."[1]
- Heinz Adler
- Bernhard Ahrens
- Erich Arp, ab 15. Januar 1949 fraktionslos
- Eduard Clasen
- Walter Damm
- Bruno Diekmann
- Paul Dölz
- Wilhelm Esser
- Karl Feldmann
- Heinrich Fischer
- Alfred Franzke
- Andreas Gayk
- Otto Gramcko
- Max Grothe
- Wilhelm Gülich
- Frieda Hackhe-Döbel
- August Haut
- Hubert Hundt
- Wilhelm Käber
- Luise Klinsmann
- Heinz Kock, ausgeschieden am 12. Dezember 1949
- Anni Krahnstöver, ausgeschieden am 4. Februar 1948
- Wilhelm Kuklinski
- Eugen Lechner
- Joachim von der Lieth, verstorben am 26. August 1947
- Elly Linden
- Paul Lohmann
- Hermann Lüdemann
- Otto Lüth
- Karl Müller, nachgerückt am 24. November 1947 für Joachim von der Lieth
- Andreas Nielsen
- Hans Oldorf
- Karl Panitzki
- Otto Passarge
- Kurt Pohle
- Karl Ratz
- Richard Schenck, ab 27. April 1950 fraktionslos
- Wilhelm Schmehl, nachgerückt am 3. Mai 1948 für Anni Krahnstöver
- Hermann Schwieger
- Wilhelm Siegel
- Hans Stade
- Willi Steinhörster
- Gerhard Tackmann
- Hugo Voß
- Theodor Werner
Literatur
Einzelnachweise
- ↑ Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 228 f.
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