Provinzialparteitage bis 1918: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Parteitage im Deutschen Kaiserreich''' waren das höchste Gremium der SPD in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein, dem Herzogtum Lauenburg, dem [[Fürstentum Lübeck]] und bis [[1905]] auch von Hamburg.<ref group="Anm.">Es müsste in jedem Jahr einen Parteitag gegeben haben. Wenn in der Tabelle ein Jahr fehlt, dann haben wir dazu noch keine Informationen.</ref>  
Die '''Parteitage im Deutschen Kaiserreich''' waren das höchste Gremium der SPD in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein; allerdings waren sie nicht auf die Provinz beschränkt, sondern schlossen Hamburg (bis [[1905]]), das Herzogtum Lauenburg und ab [[1892]] das [[Fürstentum Lübeck]] ein.<ref group="Anm.">Es müsste in jedem Jahr einen Parteitag gegeben haben. Wenn in der Tabelle ein Jahr fehlt, dann haben wir dazu noch keine Informationen.</ref>  


Der Begriff ''Provinzialparteitag'' scheint zeitgenössisch verwendet worden zu sein, jedenfalls findet er sich bei [[Wilhelm Brecour]]. Auch im [[Vorwärts]] findet er sich.<ref>[http://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW22238&page=4 ''Vorwärts'', Nummer 237, Jahrgang: 22, 10.10.1905]</ref> Streng genommen ist er jedoch unpassend, da er sich nicht - im Gegensatz zum womöglich namensentleihenden Provinziallandtag - nur auf die preußische Provinz Schleswig-Holstein bezog, sondern auf zunächst drei, später zwei deutsche Bundesstaaten.  
Der Begriff ''Provinzialparteitag'' wurde zeitgenössisch verwendet - er findet sich bei [[Wilhelm Brecour]] und auch in Presseberichten im ''[[Hamburger Echo]]'' oder im [[Vorwärts]]<ref>[http://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW22238&page=4 ''Vorwärts'', Nummer 237, Jahrgang: 22, 10.10.1905]</ref>. Streng genommen ist er jedoch unpassend, da er sich - im Gegensatz zum womöglich namensentleihenden Provinziallandtag - nicht nur auf die preußische Provinz Schleswig-Holstein bezog, sondern auf zunächst drei, später zwei deutsche Bundesstaaten.  


Auf dem [[Provinzialparteitag 1899, Neumünster|Provinzialparteitag 1899]] wurde beschlossen, dass Parteitage jährlich stattfinden sollten.  
Auf dem [[Provinzialparteitag 1899, Neumünster|Provinzialparteitag 1899]] wurde beschlossen, dass Parteitage jährlich stattfinden sollten. Die Frage, ob man nur alle zwei Jahre tagen solle, wurde von beinahe allen Parteitagen dieser Zeit diskutiert.


Im Jahr [[1905]] beschlossen Hamburg und Schleswig-Holstein (mit dem [[Fürstentum Lübeck]]), getrennte Wege zu gehen. Beide gründeten eigene Bezirksverbände. Danach hießen die Parteitage Bezirksparteitage. Jährlich wurden hier zunächst die [[Landesverband#Geschichte|Agitationskommissionen]], später die [[Landesvorstand|Bezirksvorstände]] gewählt.
Im Jahr [[1905]] beschlossen Hamburg und Schleswig-Holstein (mit dem [[Fürstentum Lübeck]]), getrennte Wege zu gehen. Beide gründeten eigene Bezirksverbände. Danach hießen die Parteitage Bezirksparteitage. Jährlich wurden hier zunächst die [[Agitationskommission]], später die [[Landesvorstand|Bezirksvorstände]] gewählt.


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|Es wurde beantragt, den Parteitag nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen, was aber offensichtlich keine Mehrheit fand.
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|[[Provinzialparteitag 1905, Elmshorn|Provinzialparteitag]]
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|[[1904]] ||[[Provinzialparteitag 1904, Neumünster|Provinzialparteitag]] ||[[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] ||Neuorganisation der SPD / Anstellung eines hauptamtlichen Parteisekretärs
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|[[1902]] ||[[Provinzialparteitag 1902, Flensburg|Provinzialparteitag]] ||[[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] ||Resolution zur Frage der [[Minderheitenpolitik|dänischen Minderheit]]
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|[[Provinzialparteitag 1899, Neumünster|Provinzialparteitag]]
|Neumünster
|Der Parteitag befasste sich mit der Kommunalpolitik, bekräftigte das Ziel der SPD, um Rathäuser und Gemeindevertretungen zu kämpfen, und beauftragte eine Kommission, einheitliche Grundsätze und Forderungen zur Kommunalpolitik zu erarbeiten.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}} Seite 45</ref>
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|1895||[[Provinzialparteitag 1895, Elmshorn|Provinzialparteitag]]||Elmshorn||Neues Organisationsstatut, 1. Haushaltsplan
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|1895||[[Provinzialparteitag 1895, Flensburg|Provinzialparteitag]]||Flensburg||
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|}
 
In der Zeit des Verbotes der Sozialdemokratie durch das [[Sozialistengesetz]] zwischen [[1878]] und [[1890]] trafen sich die Mitglieder jährlich im Herbst zu geheimen Provinzialkonferenzen in der Umgebung von Neumünster. <ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19281021/page/3 Unter dem Schandgesetz in Schleswig-Holstein]'', ''[[Hamburger Echo]]'', 21.10.1928</ref>
 
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|[[1879]] ||[[Provinztagung 1879, Neumünster|Geheime Provinztagung]] ||Umgebung von [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] ||Wahl einer dreiköpfigen [[Landesverband#Geschichte|Exekutive für die illegale Arbeit]] unter dem [[Sozialistengesetz]]
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==Literatur==
Zu den meisten Parteitagen finden sich ausgiebige Berichte, teils Wortprotokolle, in den online einsehbaren Zeitungen ''[[Hamburger Echo]]'' und ''[[Lübecker Volksbote]]''.
== Nachfolge ==
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==Anmerkungen==
==Anmerkungen==
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Aktuelle Version vom 26. Februar 2024, 09:58 Uhr

Die Parteitage im Deutschen Kaiserreich waren das höchste Gremium der SPD in der preußischen Provinz Schleswig-Holstein; allerdings waren sie nicht auf die Provinz beschränkt, sondern schlossen Hamburg (bis 1905), das Herzogtum Lauenburg und ab 1892 das Fürstentum Lübeck ein.[Anm. 1]

Der Begriff Provinzialparteitag wurde zeitgenössisch verwendet - er findet sich bei Wilhelm Brecour und auch in Presseberichten im Hamburger Echo oder im Vorwärts[1]. Streng genommen ist er jedoch unpassend, da er sich - im Gegensatz zum womöglich namensentleihenden Provinziallandtag - nicht nur auf die preußische Provinz Schleswig-Holstein bezog, sondern auf zunächst drei, später zwei deutsche Bundesstaaten.

Auf dem Provinzialparteitag 1899 wurde beschlossen, dass Parteitage jährlich stattfinden sollten. Die Frage, ob man nur alle zwei Jahre tagen solle, wurde von beinahe allen Parteitagen dieser Zeit diskutiert.

Im Jahr 1905 beschlossen Hamburg und Schleswig-Holstein (mit dem Fürstentum Lübeck), getrennte Wege zu gehen. Beide gründeten eigene Bezirksverbände. Danach hießen die Parteitage Bezirksparteitage. Jährlich wurden hier zunächst die Agitationskommission, später die Bezirksvorstände gewählt.

Hauptartikel: Bezirksverband Schleswig-Holstein

Jahr Art Ort Bemerkung
1917 Bezirksparteitag Kiel
1915 + 1916 - Ausgefallen wegen der "Burgenfrieden-Politik" während des 1. Weltkriegs.
1914 Bezirksparteitag Eckernförde
1913 Bezirksparteitag Flensburg
1912 Bezirksparteitag Kiel
1911 Bezirksparteitag Eutin
1910 Bezirksparteitag Altona/Ottensen
1909 Bezirksparteitag Wandsbek
1908 Provinzialparteitag Kiel
1907 Provinzialparteitag Altona
1906 Provinzialparteitag Rendsburg Es wird beantragt, den Parteitag nur noch alle zwei Jahre stattfinden zu lassen, was aber offensichtlich keine Mehrheit findet.
1905 Provinzialparteitag Elmshorn Beschluss: Hamburg und Schleswig-Holstein trennen sich organisatorisch und gründen eigene Bezirksverbände.[2] Die Agitationskommission wird nach Altona verlegt.[3]
1904 Provinzialparteitag Neumünster Neuorganisation der SPD / Anstellung eines hauptamtlichen Parteisekretärs
1903 Provinzialparteitag Husum
1902 Provinzialparteitag Flensburg Resolution zur Frage der dänischen Minderheit
1901 Provinzialparteitag Altona Kommunalpolitik
1900 Provinzialparteitag Kiel Kommunalpolitik
1899 Provinzialparteitag Neumünster Der Parteitag befasst sich mit der Kommunalpolitik, bekräftigt das Ziel der SPD, um Rathäuser und Gemeindevertretungen zu kämpfen, und beauftragt eine Kommission, einheitliche Grundsätze und Forderungen zur Kommunalpolitik zu erarbeiten.[4]
1898
1897 Provinzialparteitag Neumünster
1896 Provinzialparteitag Neumünster
1895 Provinzialparteitag Elmshorn Neues Organisationsstatut, 1. Haushaltsplan
1895 Provinzialparteitag Flensburg
1894 Provinzialparteitag Itzehoe
1893 Provinzialparteitag Kiel Auftrag zur Gründung der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung
1892 Provinzialparteitag Kiel
1892 Provinzialparteitag Neumünster
1891 Provinzialparteitag Neumünster Wahl einer ersten Agitationskommission

In der Zeit des Verbotes der Sozialdemokratie durch das Sozialistengesetz zwischen 1878 und 1890 trafen sich die Mitglieder jährlich im Herbst zu geheimen Provinzialkonferenzen in der Umgebung von Neumünster. [5]

Jahr Art Ort Bemerkung
1879 Geheime Provinztagung Umgebung von Neumünster Wahl einer dreiköpfigen Exekutive für die illegale Arbeit unter dem Sozialistengesetz
1877 Provinzialparteitag Neumünster Beschluss zur Gründung der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung
1876 Provinzialparteitag Neumünster 2. Januar[6]
1875 Provinzialparteitag Neumünster 31. Oktober[7]
1870 Schleswig-Holsteinischer Arbeitertag Kiel 14. Mai, Kontakt: Georg Winter (Ottensen)[8]

Literatur

Zu den meisten Parteitagen finden sich ausgiebige Berichte, teils Wortprotokolle, in den online einsehbaren Zeitungen Hamburger Echo und Lübecker Volksbote.

Nachfolge

Hauptartikel: Bezirksparteitage 1918-1933

Anmerkungen

  1. Es müsste in jedem Jahr einen Parteitag gegeben haben. Wenn in der Tabelle ein Jahr fehlt, dann haben wir dazu noch keine Informationen.

Einzelnachweise

  1. Vorwärts, Nummer 237, Jahrgang: 22, 10.10.1905
  2. Die Landesorganisation Hamburg wurde dann erst 1906 gegründet. Ein Organisationsstatut legten die Vorstände der drei Wahlkreisvereine im Hamburger Echo am 11.2.1906 vor.
  3. Sozialdemokratischer Parteitag, Hamburger Echo, 17.10.1905, Seite 5 f., 3 f. (in der Reihenfolge)
  4. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]) Seite 45
  5. Unter dem Schandgesetz in Schleswig-Holstein, Hamburger Echo, 21.10.1928
  6. Neuer Social-Demokrat - Tagesausgabe, 17.12.1875
  7. Neuer Social-Demokrat - Tagesausgabe, 5.11.1875
  8. Social-Demokrat - Tagesausgabe, 27.3.1870