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* [[Anni Krahnstöver]] wird [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Bezirksfrauensekretärin]] in Schleswig-Holstein. | * [[Anni Krahnstöver]] wird [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Bezirksfrauensekretärin]] in Schleswig-Holstein. |
Version vom 23. Mai 2020, 23:26 Uhr
Zunächst auf Orts- und Kreisebene entwickeln sich nach den Vorgaben der Alliierten wieder politische Strukturen. In Schleswig-Holstein gründen sich zahlreiche SPD-Ortsvereine wieder oder neu, und es findet eine erste Kommunalwahl statt.
In der sowjetischen Besatzungszone werden SPD und KPD am 21./22. April zur Sozialistischen Einheitspartei (SED) zwangsvereinigt.
Im Prozess des Internationalen Militärgerichtshofes gegen die 24 als Hauptkriegsverbrecher angesehenen Nationalsozialisten in Nürnberg wird am 1. Oktober das Urteil verkündet. Ihm folgen 12 weitere Prozesse gegen Gruppen (etwa Ärzte), die an den NS-Verbrechen beteiligt waren.
Die Vereinten Nationen (United Nations Organization - UNO) nehmen mit 51 Gründungsmitgliedern ihre Arbeit auf.
Januar
- Paul Lohmann kehrt aus der Kriegsgefangenschaft nach Neumünster zurück.
- Kurt Semprich tritt in die SPD ein.
- Wilhelm Stöcken wird zum Landrat des Kreises Eckernförde ernannt.
- 1. Januar - Alwin Klöß wird als Nachfolger des ernannten Bürgermeisters Karl Neve zum Bürgermeister von Neuwittenbek gewählt.
- 1. Januar - Der Ortsverein Süderbrarup gründet sich neu.
- 2. Januar - In Bad Segeberg findet die erste SPD-Mitgliederversammlung nach der NS-Diktatur statt.
- 3. Januar - Die Gründung des Kreisvereins Lübeck wird von der Militärregierung genehmigt.
- 3.-4. Januar - SPD-Konferenz in der Britischen Zone. Andreas Gayk wird in den Vorstand des SPD-Zonenausschusses gewählt.
- 4. Januar - Die britische Militärregierung gestattet die Gründung des Kreisvereins Flensburg.
- 4. Januar - Felix Augustin, Mitglied des Gemeinderats bis 1933, wird von der Militärregierung wieder zum Gemeindevertreter in Waabs ernannt.
- 10. Januar - Heinrich Grönwoldt erneuert seine Parteimitgliedschaft. Mit ihm treten auch Adolf Sorgenfrei, Heinrich Plümer, Hans Sell, Karl Bustorff, Friedrich Kaiser, Emil Grabe und andere (wieder) in die Russeer SPD ein.
- 11. Januar - Der erste, noch von der Militärregierung ernannte Kreistag des Kreises Pinneberg konstituiert sich und wählt Walter Damm zum Landrat.
- 16. Januar - Die Gründung des Kreisvereins Pinneberg wird von der Militärregierung genehmigt.
- 23. Januar - Roswitha Wiebus kommt in Düsseldorf zur Welt.
- 23. Januar - Christian Weber erneuert seine Parteimitgliedschaft.
Februar
- Jochen Steffen tritt der SPD bei.
- Walther Lehmkuhl wird zum Oberstadtdirektor der Stadt Kiel gewählt.
- 1. Februar - Walter Krause wird Vorsitzender des Kreisvereins Herzogtum Lauenburg; schon im März löst ihn Carl Bung ab.
- 4. Februar - Fritz Gimm, Mitglied des Gemeinderats bis 1933, wird von der Militärregierung wieder zum Gemeindevertreter in Waabs ernannt.
- 7. Februar - Willi Baumann wird zum ehrenamtlichen Bürgermeister von Kronshagen gewählt, Ludwig Flick zu seinem Stellvertreter.
- 11. Februar - Wilhelm Kuklinski wird zum Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion gewählt.
- 15. Februar - Max Emcke (noch CDU) wird als Kieler Oberbürgermeister auf Anweisung des Alliierten Kontrollrats aus unbekannten Gründen abgesetzt. Zu seinem Nachfolger wird Otto Tschadek gewählt.
- 16. Februar - Karl Panitzki übernimmt das Amt des Bürgermeister von Oldenburg.
- 20. Februar - Der OV Schacht-Audorf wird neu gegründet.
- 26. Februar - Der erste von der britischen Militärregierung ernannte Landtag nimmt seine Arbeit auf. Tagungsort ist das Kieler Neue Stadttheater.
März
- Der OV Kronshagen (evtl. zunächst Kronshagen-Suchsdorf) wird neu gegründet, aus dem später die Ortsvereine Suchsdorf und Kronshagen hervorgehen.
- 10. März - Der erste ordentliche Bezirksparteitag nach der Wiedergründung der Partei findet in Neumünster statt. Wilhelm Kuklinski wird zum Bezirksvorsitzenden gewählt.
- 11. März - Oberbürgermeister Otto Tschadek verlässt Kiel, weil er in Abwesenheit ins österreichische Parlament gewählt worden ist.
- 20. März - Hartmut Lippe kommt in Braunschweig auf die Welt.
- 31. März - In der Nacht auf den April wird in Kiel eine Ausstellung mit Zeichnungen von Richard Grune aus seiner KZ-Haft von Unbekannten verwüstet und die Bilder gezielt zerstört.
April
- 1. April - Der Ortsverein Kronshagen der AWO wird neu gegründet. Erste Vorsitzende wird Else Kuklinski.
- 3. April - In Schleswig-Holstein sind wieder Zeitungen erlaubt. Die erste Ausgabe der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung seit dem Verbot durch die Nazis 1933 erscheint. Lizenzträger und Verlagsleiter ist Karl Ratz, die Chefredaktion hat Andreas Gayk übernommen. Er holt Karl Rickers als Mitarbeiter zurück. Auch der Lübecker Volksbote erscheint unter dem Namen Lübecker Freie Presse wieder. Chefredakteur wird Karl Albrecht.
- 11. April - Das erste Kabinett nimmt seine Arbeit auf. Andreas Gayk wird zum Vorsitzenden der SPD-Landtagsfraktion gewählt.
- 15. April - Walter Stams tritt in die SPD ein.
- 27. April - Kreisparteitag der Kieler SPD mit einem Referat von Andreas Gayk: Eine Stadt kämpft um ihre Zukunft.
Mai
- 1. Mai - Die Militärregierung genehmigt die Neugründung des Bezirksverbands.
- 3. Mai - Die Freie Turn- und Sportvereinigung Elmshorn von 1890 wird wiedergegründet.
- 11. Mai - Erster Reichsparteitag der SPD nach Ende der NS-Herrschaft in Hannover. Aus Schleswig-Holstein nehmen 23 Delegierte teil. Andreas Gayk wird in den 25-köpfigen Parteivorstand gewählt. Auch der aus dem skandinavischen Exil zurückgekehrte Willy Brandt nimmt teil, entscheidet sich aber gegen eine Rückkehr nach Lübeck als Chefredakteur der Lübecker Freien Presse oder als Bürgermeister.
- 29. Mai - SPD-Kundgebung auf dem Wilhelmplatz in Kiel mit einer Rede des Parteivorsitzenden Kurt Schumacher.
Juni
- Hubert Hundt tritt von der CDU zur SPD Elmshorn über.
- 5. Juni - Rosa Wallbaum erneuert ihre Parteimitgliedschaft.
- 27. Juni - Uwe Döring kommt in Hamburg zur Welt.
Juli
- Die dänisch gesinnten Mitglieder um Bürgermeister Hermann Clausen verlassen den OV Schleswig, weil die Parteiführung die Unvereinbarkeit mit der Mitgliedschaft im Schleswigschen Verein, der Organisation der dänisch gesinnten Schleswig-Holsteiner, beschlossen hat. Zum Ausschluss der gesamten Gliederung, wie in Flensburg, kommt es nicht. Hermann Clausens Bemühungen, eine Sozialdemokratische Partei Südschleswig zu gründen, bleiben erfolglos.
- Arthur Zabel wird Präsident des Landesarbeitsamtes Schleswig-Holstein.
- 5. Juli - Der Ortsverein Holtsee gründet sich.
- 7. Juli - Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen zur Dänemark-Frage verkündet der Parteivorsitzende Kurt Schumacher während einer Rede in Husum den Ausschluss des Kreisverbandes Flensburg aus der Partei. Daraufhin gründet sich die Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF). Erst 1954 vereinigt sie sich wieder mit der SPD Schleswig-Holstein.
- 14. Juli - Manfred Sickmann wird in Blangenmoor/Dithm. geboren.
- 23. Juli - Ruth Hansen kommt in Husum zur Welt.
August
- Gustav Schatz ruft auf einer Konferenz in Friedrichsort mit 75 Jugendvertretern aus dem Lande die Falken Schleswig-Holstein ins Leben.
- 3.-4. August - Der erste außerordentliche Bezirksparteitag seit der Wiedergründung findet in Eutin statt. Hauptredner der begleitenden Kundgebungen ist Erich Ollenhauer.
- 7. August - Karl-Heinz Ramm tritt der SPD bei.
- 12. August - Helmut Jacobs wird in Moorhusen/Krs. Steinburg geboren.
- 23. August - Gründung des Landes Schleswig-Holstein; anders als vor der Nazizeit schließt es die Stadt Lübeck mit ein.
September
- Auf der ersten Landesfrauenkonferenz in Schleswig-Holstein in Rendsburg spricht Landesfrauensekretärin Anni Krahnstöver.
- 15. September - Die ersten demokratischen Kommunalwahlen seit 1933 werden durchgeführt. Im ersten Teil werden die Gemeinderäte bestimmt.
- 21. September - Detlef Buder kommt in Nienburg/Weser zur Welt.
- 23. September - Alwin Klöß gibt aufgrund von Unstimmigkeiten das Bürgermeisteramt von Neuwittenbek auf und zieht sich weitgehend aus der Politik zurück.
- 25. September - In Kronshagen tritt der erste neu gewählte Gemeinderat zusammen. Die SPD hat die absolute Mehrheit.
Oktober
- Karl Feldmann wird ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde Einfeld.
- 13. Oktober - Die ersten demokratischen Kommunalwahlen seit 1933 werden durchgeführt. Im zweiten Teil werden die Kreistage und die Vertretungen der kreisfreien Städte gewählt.
- 18. Oktober - Nach einem unbefriedigenden konservativen Zwischenspiel akzeptierten die Besatzungsbehörden die Wahl von Andreas Gayk zum ehrenamtlichen Kieler Oberbürgermeister; zu seinem Persönlichen Referenten macht er Albert Witte.
- 21. Oktober - Hermann Schwieger wird zum ehrenamtlichen Landrat des Kreises Süderdithmarschen gewählt.
- 24. Oktober - Wilhelm Käber wird zum ehrenamtlichen Landrat des Kreises Steinburg gewählt.
- 30. Oktober - Der Kieler Konsum wird als "Konsumgenossenschaft Kiel eGmbH" (KG) neu gegründet
November
- 9. November - Die Kieler SPD erinnert durch eine Veranstaltung auf dem Eichhof-Friedhof an den Revolutionsgräbern wieder an die Novemberrevolution, die Revolutionsopfer und die Opfer des Faschismus.
- 10. November - Wilhelm Käber wird zum Innenminister ernannt.
- 11. November - Der zweite, von der britischen Militärregierung ernannte Landtag nimmt seine Arbeit auf.
- 23. November - Das zweite Kabinett mit deutlich stärkerer SPD-Beteiligung nimmt seine Arbeit auf.
Dezember
- Brunhild Wendel wird Ende des Jahres aus sowjetischer Gefangenschaft entlassen und kehrt nach Deutschland zurück.
- 2. Dezember - Der Touristenverein Die Naturfreunde, Ortsgruppe Kiel, wird von den britischen Besatzungsbehörden zugelassen.
- 20. Dezember - Ingrid Clausen wird in Kiel geboren.
- 25. Dezember - Arno Jahner kommt in Neumünster zur Welt.
Nicht datiert
- Hans Adam wird die Leitung der Ingenieurschule in Kiel übertragen.
- Heinz Adler lässt sich in Oldenburg/H. als Rechtsanwalt nieder und wird Mitglied der Stadtvertretung und des Kreistages.
- Heinz Adler (oder 1945), Waldemar Dudda, Karl-Heinz Hinz, Martha Kukielczynski, Herbert Nonnsen, Kurt Schulz, Wilhelm Siegel, Ingeborg Sommer und Herbert Wehner treten in die SPD ein, Max Kukielczynski, Paul Lohmann und Hugo Stührk erneuern ihre Mitgliedschaft.
- Karl Albrecht übernimmt nach der Neugründung den Vorsitz des Kreisverbandes Lübeck und wird Chefredakteur der Lübecker Freien Presse sowie stellvertretender Bezirksvorsitzender.
- Fritz und Edith Baade siedeln aus dem türkischen Exil in die USA über.
- Friedrich Beermann kehrt aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Deutschland zurück.
- Paul Dölz übernimmt bei der Neugründung den Vorsitz des Kreisvereins Eiderstedt.
- Heinrich Fischer ist kurzzeitig Gemeindevertreter in Einfeld, Karl Feldmann wird ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde.
- Heinrich Grönwoldt wird Vorsitzender des OV Kiel-Russee.
- Rudolf Katz kehrt aus dem amerikanischen Exil nach Schleswig-Holstein zurück.
- Hermann Lüdemann wird zum Landesinnenminister und stellvertretenden Ministerpräsidenten berufen.
- Sophie Lützen gründet in Kreisverband Flensburg die AWO und die SPD-Frauengruppe neu.
- Andreas Nielsen wird Bürgermeister von Westerland/Sylt.
- Elisabeth Fritz findet eine Anstellung im Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg.
- Anni Krahnstöver wird Bezirksfrauensekretärin in Schleswig-Holstein.
- Das Weißbuch der deutschen Opposition gegen die Hitlerdiktatur von Franz Osterroth erscheint in London, herausgegeben vom Exilvorstand der Partei. Es enthält eine erste Übersicht über die von den Nazis ermordeten Parteimitglieder.
- Annemarie Renger wird Leiterin des Büros des Parteivorstandes.
- Albert Schröder löst Paul Hertrich als ehrenamtlicher Bürgermeister von Schenefeld bei Hamburg ab.
- Max Sommerfeld übernimmt den Vorsitz des neu gegründeten Kreisvereins Stormarn.
- Das Grab von Wilhelm Spiegel auf dem Kieler Urnenfriedhof wird auf Beschluss der [[[Kreisverband Kiel|Kieler Ratsversammlung]] in ein Ehrengrab umgewandelt.
- Paul Stech übernimmt die Leitung des Landesflüchtlingsamtes.
- Die Konsumvereine werden neu gegründet, allein in Schleswig-Holstein zehn von ihnen.
- In kleineren Vereinen als zuvor wird der Arbeitersport in Kiel wiedergegründet, etwa die Freie Turnerschaft Adler v. 1893 oder die Freie Turnerschaft Ellerbek v. 1905.
- Die Jungsozialisten gründen sich neu.
- Der Kreisverein Steinburg wählt auf seinem ersten Kreisparteitag nach dem Ende der Nazi-Dikatur August Diebenkorn zum Vorsitzenden. Die Militärregierung versagt diesem jedoch aufgrund anderer Funktionen die Genehmigung.
- Der Bezirksverband beginnt mit der Herausgabe des von Franz Osterroth redigierten Mitteilungsblattes Der Weckruf.
- Der OV Bliestorf wird von Karl-Heinz Hinz und anderen gegründet.
- Der OV Kiel-Ellerbek/Wellingdorf gründet sich neu.
- Der OV Eutin wird neu gegründet. Den Vorsitz übernimmt Karl Knickrehm.
- Der OV Marne und der Kreisverein Süderdithmarschen werden von Hermann Schwieger und anderen neu gegründet.