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== Juni ==
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*Im [[Widerstand in der NS-Zeit|politischen Widerstand]] aktive Sozialdemokraten wie [[Andreas Gayk]], [[Niels Brodersen|Niels]] und [[Anne Brodersen]], [[Karl Rickers]] oder aus Düsseldorf die [[Gottfried Brockmann|Brockmanns]] ziehen um diese Zeit aus Sicherheitsgründen ins anonymere Berlin. Andere wie [[Bruno Verdieck]], [[Walter Damm]], [[Hans Schröder]] oder [[Oskar Nielsen]] arbeiten an anderen Orten im Widerstand.
*Im [[Widerstand in der NS-Zeit|politischen Widerstand]] aktive Sozialdemokraten wie [[Andreas Gayk]], [[Niels Brodersen|Niels]] und [[Anne Brodersen]], [[Karl Rickers]] oder aus Düsseldorf die [[Gottfried Brockmann|Brockmanns]] ziehen um diese Zeit aus Sicherheitsgründen ins anonymere Berlin. Andere wie [[Bruno Verdieck]], [[Walter Damm]], [[Hans Schröder]] oder [[Oskar Nielsen]] arbeiten an anderen Orten im Widerstand.
*[[Marie Schmelzkopf]] verliert ihre Ämter und wird unter Hinweis auf ihre Tätigkeit als Stadtverordnete von der Gestapo verhaftet, allerdings nach kurzer Zeit freigelassen. Ihre Kinder erfahren nur durch intensive Recherchen ihren Verbleib.
*[[Marie Schmelzkopf]] verliert ihre Ämter und wird unter Hinweis auf ihre Tätigkeit als Stadtverordnete von der Gestapo verhaftet, allerdings nach kurzer Zeit freigelassen. Ihre Kinder können nur durch intensive Recherchen ermitteln, was ihr widerfahren ist.
*[[9. Juni]] - Vermögen, Parteihäuser, Zeitungsbetriebe, Geschäftsräume und Druckereien der SPD werden von den Nazis beschlagnahmt.
*[[9. Juni]] - Vermögen, Parteihäuser, Zeitungsbetriebe, Geschäftsräume und Druckereien der SPD werden von den Nazis beschlagnahmt.
*[[16. Juni]] - Die erste Ausgabe von [[Andreas Gayk]]s Zeitung ''[[Blick in die Zeit]]'' erscheint in Berlin.
*[[16. Juni]] - Die erste Ausgabe von [[Andreas Gayk]]s Zeitung ''[[Blick in die Zeit]]'' erscheint in Berlin.
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*[[19. Juni]] - [[Johannes Stelling]] wird erneut in den Parteivorstand gewählt.
*[[19. Juni]] - [[Johannes Stelling]] wird erneut in den Parteivorstand gewählt.
*[[21. Juni]] - Im Verlauf der "Köpenicker Blutwoche" wird [[Johannes Stelling]] mit anderen in ein SA-Sturmlokal verschleppt und grauenvoll gefoltert. In den Morgenstunden des Folgetages wird er im Amtsgerichtsgefängnis Köpenick endgültig ermordet und sein entstellter Leichnam ins Wasser geworfen. Er ist 56 Jahre alt.
*[[21. Juni]] - Im Verlauf der "Köpenicker Blutwoche" wird [[Johannes Stelling]] mit anderen in ein SA-Sturmlokal verschleppt und grauenvoll gefoltert. In den Morgenstunden des Folgetages wird er im Amtsgerichtsgefängnis Köpenick endgültig ermordet und sein entstellter Leichnam ins Wasser geworfen. Er ist 56 Jahre alt.
*[[22. Juni]] - Die Nazis verbieten die SPD und alle anderen Parteien außer ihrer eigenen. Letzte Vorstände der Gliederungen, soweit bekannt: [[Kreisverband Flensburg|SPD Flensburg]] - [[Peter Beck]]; [[Ortsverein Heide|SPD Heide]] - [[Peter Kuskopf]]; [[Ortsverein Kiel-Ellerbek|Distrikt Ellerbek]] - [[Walter Raabke]]; [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|SPD Klausdorf]] - [[Willy Busch]]; [[Kreisverband Herzogtum Lauenburg|SPD Herzogtum Lauenburg]] - [[Hans Michel]]; [[Ortsverein Kronshagen|SPD Kronshagen]] - [[Franz Piehotzki]] (Vorsitz), [[Hermann Andritzki]] (Stellvertreter), [[Emil Struck]] (Kassierer) und [[Walter Weskamp]] (Schriftführer); [[Ortsverein Russee|SPD Russee]] - [[Heinrich Grönwoldt]].
*[[22. Juni]] - Die Nazis verbieten die SPD und alle anderen Parteien außer ihrer eigenen. Letzte Vorstände der Gliederungen, soweit bekannt: [[Kreisverband Flensburg|SPD Flensburg]] - [[Peter Beck]] (Stellvertreter); [[Ortsverein Heide|SPD Heide]] - [[Peter Kuskopf]]; [[Ortsverein Kiel-Ellerbek|Distrikt Ellerbek]] - [[Walter Raabke]]; [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|SPD Klausdorf]] - [[Willy Busch]]; [[Kreisverband Herzogtum Lauenburg|SPD Herzogtum Lauenburg]] - [[Hans Michel]]; [[Ortsverein Kronshagen|SPD Kronshagen]] - [[Franz Piehotzki]] (Vorsitz), [[Hermann Andritzki]] (Stellvertreter), [[Emil Struck]] (Kassierer) und [[Walter Weskamp]] (Schriftführer); [[Ortsverein Russee|SPD Russee]] - [[Heinrich Grönwoldt]].
*[[27. Juni]] - [[Louis Biester]] wird aufgrund des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" endgültig aus dem Schuldienst entlassen und am selben Tag in "Schutzhaft" genommen.
*[[27. Juni]] - [[Louis Biester]] wird aufgrund des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" endgültig aus dem Schuldienst entlassen und am selben Tag in "Schutzhaft" genommen.
*[[29. Juni]] - Die "Deutsche Arbeitsfront" schickt der Reichshauptbank und den Provinzialanstalten ein Schreiben mit einer Namensliste, vor allem von [[Arbeitskreis der ehemals verfolgten und inhaftierten Sozialdemokraten (AvS)#Schleswig-Holstein|SPD-Kassierern, auch aus Schleswig-Holstein]]. Ziel ist, Konten von Sozialdemokraten zu sperren, die verdächtigt werden, Parteigelder zu "verstecken".
*[[29. Juni]] - Die "Deutsche Arbeitsfront" schickt der Reichshauptbank und den Provinzialanstalten ein Schreiben mit einer Namensliste, vor allem von [[Arbeitskreis der ehemals verfolgten und inhaftierten Sozialdemokraten (AvS)#Schleswig-Holstein|SPD-Kassierern, auch aus Schleswig-Holstein]]. Ziel ist, Konten von Sozialdemokraten zu sperren, die verdächtigt werden, Parteigelder zu "verstecken".
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*[[Erich Arp]] emigriert in die Niederlande, kehrt jedoch später nach Deutschland zurück.
*[[Erich Arp]] emigriert in die Niederlande, kehrt jedoch später nach Deutschland zurück.
*[[Karl Becker]] wird von der Universität Rostock zum Dr. rer. pol. promoviert.
*[[Karl Becker]] wird von der Universität Rostock zum Dr. rer. pol. promoviert.
*[[Paul Dabelstein]], letzter SPD-Vertreter im Gemeinderat von [[Ortsverein Quickborn|Quickborn]], versucht sich das Leben zu nehmen, weil die Nazis ihm Veruntreuung vorwerfen.
*[[Paul Dabelstein]], letzter SPD-Vertreter im Gemeinderat von [[Ortsverein Quickborn|Quickborn]], versucht sich das Leben zu nehmen, weil die Nazis ihn öffentlich der "Veruntreuung" beschuldigen.
*[[Karl Feldmann]] wird zum erstenmal in "Schutzhaft" genommen.
*[[Karl Feldmann]] wird zum erstenmal in "Schutzhaft" genommen.
*[[Käte Frankenthal]], die mittlerweile in Berlin lebt und politisch tätig ist, flieht angesichts der Bedrohung durch die Nazis in die USA.
*[[Käte Frankenthal]], die mittlerweile in Berlin lebt und politisch tätig ist, flieht angesichts der Bedrohung durch die Nazis in die USA.

Version vom 16. Mai 2020, 11:49 Uhr


Am 30. Januar überträgt Reichspräsident von Hindenburg ohne Beteiligung des Reichstages das Amt des Reichskanzlers an Adolf Hitler, den "Führer" der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei (NSdAP).

Der Brand des Reichstages am 27. Februar führt zu einer Verhaftungswelle. In der Reichstagswahl vom 5. März bleiben die Nazis mit 43,9% unter der angestrebten absoluten Mehrheit, obwohl viele ihrer politischen Gegner bereits in "Schutzhaft" sitzen und der Einschüchterung durch die SA der Nazis keine Grenze gesetzt ist.

Innerhalb weniger Monate wird mit Hilfe von Notverordnungen und der Entmachtung des Reichstages, der Regelungen des Regimes wie das "Ermächtigungsgesetz" nur noch scheindemokratisch legitimiert, das gesamte politische Leben in Deutschland gleichgeschaltet. Die demokratischen Parteien werden am 22. Juni verboten, am 14. Juli tritt das "Gesetz zur Neubildung von Parteien" in Kraft, das eben keine Neubildung von Parteien mehr zulässt.

Auch in Schleswig-Holstein entfernen die Nazis Menschen, die Widerstand leisten, aus dem öffentlichen Leben. Sie verhaften zunächst KPD- und SPD-Leute und bringen sie in die ersten, wild eingerichteten Konzentrationslager. Dort werden sie schwer misshandelt und viele von ihnen ermordet. Wenig später erlassen die Nazis auch die ersten Gesetze zur Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung.

Januar

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

  • Wilhelm Schmehl bringt Teile des historisch wertvollen Marx-Engels-Nachlasses aus dem Berliner SPD-Archiv in Fußmärschen durchs Moor nach Dänemark in Sicherheit.
  • Willy Busch flüchtet vor dem Nazi-Terror in Klausdorf gegen ihn nach Dänemark.
  • 1. Juli - Die Freie Volksbühne Kiel löst sich zum zweiten Mal in ihrer Geschichte selbst auf.
  • 1. Juli - Die Leiche von Johannes Stelling wird geborgen und anhand seines Trauringes identifiziert.
  • 20. Juli - Der örtliche SA-Führer lehnt die Entlassung von Karl Fick aus dem KZ ab und macht deutlich, dass er ihn als politische Geisel betrachtet.

August

  • SPD-Stadtrat Emil Brodkorb wird aus dem Magistrat der Stadt Schleswig ausgeschlossen.
  • 7. August - Zur Gemeinderatssitzung in Waabs an diesem Tag werden die beiden SPD-Vertreter, Felix Augustin und Fritz Gimm, nicht mehr geladen.
  • 14. August - Die Dachorganisation der Konsumvereine, die GEG, wird von den Nazis zwangsweise in den "Reichsbund der deutschen Verbrauchergenossenschaften GmbH (GEG)" überführt. Damit haben die Konsumvereine keine eigenständige Grundlage mehr.
  • 17. August - Alle SPD-Vertreter werden aus der Stadtvertretung von Bredstedt ausgeschlossen.
  • 20. August - Andreas Carlsen wird in Bredstedt von drei SA-Männern beschuldigt, seine Mutter geschlagen zu haben, und von ihnen in denunziatorischer und erniedrigender Weise durch den gesamten Ort geführt.
  • 24. August - Johannes Stellings Asche wird auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde beigesetzt.
  • 29. August - Karl Fick wird aus dem provisorischen KZ Eutin freigelassen, verliert jedoch seinen Arbeitsplatz und ist mehrere Jahre arbeitslos.

September

  • Richard Vosgerau wird aus der "Schutzhaft" entlassen und nimmt in der Folgezeit das Angebot der Gestapo an, nach Kiel zu ziehen.
  • 19. September - Fritz Solmitz wird nach schweren Misshandlungen durch die SS in seiner Zelle im KZ Fuhlsbüttel erhängt aufgefunden. Er ist 39 Jahre alt. Ob er in den Selbstmord getrieben oder von der SS ermordet wurde, ist ungeklärt.

Oktober

November

Dezember

  • Nach seiner Entlassung aus dem KZ Esterwegen ist Max Kukielczynski zunächst arbeitslos.

Nicht datiert