"Agitation" war der gängige Begriff für politische Aufklärungsarbeit oder Werbung für politische oder soziale Ziele. In der Frühzeit gehörte die Provinz Schleswig-Holsteins zum Agitationsbezirk Hamburg, d.h. von dort wurde die Arbeit organisiert, Redner ausgesandt usw.. Das [[Sozialistengesetz]] erschwerte dies; daher schuf sich die SPD eine [[Sozialistengesetz#Organisation im Untergrund|Untergrundorganisation]]. Eine geheime Provinztagung wählte am Ostersonntag ([[13. April]]) [[1879]] eine dreiköpfige "Agitationskommission", die die Fortsetzung der politischen Arbeit im Rahmen des Möglichen gewährleisten sollte. Diese wird als der erste Vorstand der [[Landesverband|schleswig-holsteinischen SPD]] gesehen.
Bis [[1959]] hieß der [[Landesverband]] "Bezirksverband". Entsprechend wurden die Ämter bezeichnet, zum Beispiel "Bezirksvorsitzender" statt "Landesvorsitzender" und "Bezirkssekretär" statt "[[LandesgeschäftsführerIn|Landesgeschäftsführer]]". Die Stellvertreter hießen 2. und 3. Vorsitzender.
Der Begriff wurde zunächst beibehalten, als ab [[1890]] die SPD wieder legal arbeiten konnte. [[1905]] trennten sich Hamburg und Schleswig-Holstein. Seitdem kann man von einem [[Bezirksverband Schleswig-Holstein]] und von einem Bezirksvorstand sprechen.
=== Bezirksvorstand ===
Bis [[1959]] hieß der [[Landesverband]] "Bezirksverband". Entsprechend wurden die Ämter bezeichnet: "Bezirksvorsitzender" statt "Landesvorsitzender" und "Bezirkssekretär" statt "[[LandesgeschäftsführerIn|Landesgeschäftsführer]]". Die Stellvertreter hießen 2. und 3. Vorsitzender.
Der letzte Vorstand des [[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Bezirksverbandes]] vor der Zerschlagung durch die Nationalsozialisten wurde am [[3. April]] [[1932]] gewählt: Bezirksvorsitzender war [[Willy Verdieck]], sein Stellvertreter [[Richard Hansen]], hauptamtlicher Bezirkskassierer [[Paul Andratschke]], Beisitzerinnen [[Toni Jensen]] und [[Louise Schroeder]]. Als Vertreter der Unterbezirke gehörten [[Louis Biester]], [[Paul Bugdahn]] (Altona), [[Paul Dölz]], [[Friedrich Hansen]], [[Karl Langebeck]], [[Ernst Pusch]] und [[Wilhelm Schweizer]] (Kiel) dem Bezirksvorstand an.
Der letzte Vorstand des [[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Bezirksverbandes]] vor der Zerschlagung durch die Nationalsozialisten wurde am [[3. April]] [[1932]] gewählt: Bezirksvorsitzender war [[Willy Verdieck]], sein Stellvertreter [[Richard Hansen]], hauptamtlicher Bezirkskassierer [[Paul Andratschke]], Beisitzerinnen [[Toni Jensen]] und [[Louise Schroeder]]. Als Vertreter der Unterbezirke gehörten [[Louis Biester]], [[Paul Bugdahn]] (Altona), [[Paul Dölz]], [[Friedrich Hansen]], [[Karl Langebeck]], [[Ernst Pusch]] und [[Wilhelm Schweizer]] (Kiel) dem Bezirksvorstand an.
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|[[Otto Engel]]<ref>Martens: ''Geschichte'', S. 550.</ref>
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|[[Heinrich Fischer]]
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|provisorischer Vorstand, inoffizieller Parteitag
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Version vom 2. Januar 2022, 15:21 Uhr
Der Landesvorstand leitet den Landesverband und ist für die Durchführung der Beschlüsse des Landesparteitages verantwortlich.
Von ihm Beauftragte können Berichte der nachgeordneten Organisationsgliederungen anfordern. Sie haben das Recht, an allen Zusammenkünften der nachgeordneten Organe beratend teilzunehmen und bei Differenzen, die die zuständigen Organe handlungsunfähig machen, eine Entscheidung herbeizuführen.
Der Landesvorstand wird alle zwei Jahre von einem ordentlichen Landesparteitag gewählt.
Der Landesgeschäftsführer (eine Frau gab es in dieser Funktion bisher noch nicht) ist heute nicht Teil des Landesvorstandes, sondern von diesem hauptamtlich angestellt; die Funktion wird aus Gründen der Vollständigkeit hier genannt.
"Agitation" war der gängige Begriff für politische Aufklärungsarbeit oder Werbung für politische oder soziale Ziele. In der Frühzeit gehörte die Provinz Schleswig-Holsteins zum Agitationsbezirk Hamburg, d.h. von dort wurde die Arbeit organisiert, Redner ausgesandt usw.. Das Sozialistengesetz erschwerte dies; daher schuf sich die SPD eine Untergrundorganisation. Eine geheime Provinztagung wählte am Ostersonntag (13. April) 1879 eine dreiköpfige "Agitationskommission", die die Fortsetzung der politischen Arbeit im Rahmen des Möglichen gewährleisten sollte. Diese wird als der erste Vorstand der schleswig-holsteinischen SPD gesehen.
Der Begriff wurde zunächst beibehalten, als ab 1890 die SPD wieder legal arbeiten konnte. 1905 trennten sich Hamburg und Schleswig-Holstein. Seitdem kann man von einem Bezirksverband Schleswig-Holstein und von einem Bezirksvorstand sprechen.
Bezirksvorstand
Bis 1959 hieß der Landesverband "Bezirksverband". Entsprechend wurden die Ämter bezeichnet: "Bezirksvorsitzender" statt "Landesvorsitzender" und "Bezirkssekretär" statt "Landesgeschäftsführer". Die Stellvertreter hießen 2. und 3. Vorsitzender.
In der ursprünglichen Satzung waren im Bezirksvorstand sechs Vertreter für die sechs Unterbezirke vorgesehen. Die wurden bereits 1947 gestrichen, weil die Unterbezirke sich als überflüssig herausgestellt hatten.
↑So Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 549
↑Martens, Holger: Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959 (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8, S. 550.